Zugegeben: In der Adventszeit ist es nicht sehr originell, Leserinnen und Lesern mit Einkaufs- und Geschenketipps zu kommen. Auch, weil diese selbst meist wenig originell sind. Und auch das Geschenke-Shopping gehört bei vielen Menschen nicht gerade zu den Top Ten der beliebtesten Freizeit- und Vorweihnachtsbeschäftigungen. Warum also nicht mal Angenehmes mit Nützlichem und vielleicht sogar Hilfreichem zu verbinden und dabei tatsächlich mal Originelles jenseits von Pullovern, Garten- und Haushaltsgeräten oder Gutscheinen zu finden?
Gerade in der Adventszeit setzen viele kleine Kulturorte und mit ihnen viele bildende Künstler*innen oder Fotograf*innen auf kleine Verkaufs-Ausstellungen und auf Präsentationen in Ateliers oder Atelierhäusern. Die Idee: Kleine und weniger kleine Kunstwerke als tatsächlich mal originelle, oft zumindest einzigartige und meist überschaubar teure Weihnachtsgeschenke. Der bekannteste Markt dieser Art findet wieder am dritten Adventswochenende im Frankfurter Kunstverein Familie Montez am Main statt. Ebenfalls in der Mainmetropole laden Künstler*innen des kleinen, aber feinen Atelier- und Ausstellungsvereins Eulengasse in Bornheim oder ebensolche der Westateliers im hinteren Gallus bereits am und ab dem zweiten Adventswochenende in ihre Räume ein. Und schon am ersten Adventswochenende lässt sich da und dort Kunst beim Höchster Designparcours finden, etwa im Kulturraum B 25 (in dem am 1. Advent auch die Ausstellung »Künstler. Innen. Orte.« eröffnet wird).
Doch nicht nur in der Mainmetropole, auch in anderen Städten der Region oder im Internet gibt es Angebote. In Wiesbaden etwa öffnet an den Wochenenden bis zum 3. Advent der Kunstverein Walkmühle seine »Kunst zu Schenken« mit Formaten »von 1 bis 1.000 Euro«. In Offenbach hat bereits jetzt der temporäre »Superladen« geöffnet (bei dem bis kurz vor Weihnachten 17 Künstler*innen ihre Werke anbieten), ergänzt am 2. Adventswochenende um den »Mut & Liebe-Weihnachtsladen« im Ausstellungsraum Artycon. Einen eigenen »AF-Online-Shop« betreibt derweil Hessens größtes Atelierhaus, das Atelierfrankfurt im Frankfurter Ostend. Dort sind derzeit Werke von Malerei über Fotografie bis Installation von mehreren Dutzend Künstler*innen der Region, die im Hause ihr Atelier haben, zu erwerben. Unter den Gelisteten sind durchaus bekannte Namen wie Bea Emsbach, Guido Zimmermann, Katrin Trost, Oliver Tüchsen, Corinna Meyer und viele mehr. »Support your local Artist« ist das Motto, das auch über den anderen Aktionen stehen könnte. Denn nicht nur hier, sondern auch bei den anderen Angeboten kommen die Erlöse in der Regel direkt den Künstler*innen zu Gute. Allesamt Win-Win-Situationen für Kreative und für kunstinteressierte Geschenke-Einkäufer*innen, die damit nicht nur Originelles finden (können) und die lokale Kunstszene unterstützen, sondern nebenbei auch schon mal den vollen Innenstädte vor dem Fest aus dem Weg gehen können. Ach ja: Und unterhaltsamer ist ein solcher Kunstbummel höchst wahrscheinlich auch … (red.).