Oft wird im Fernsehen nur über den Moment berichtet. Selten wird tiefer und länger (hin-) geschaut. »Flucht nach Europa« war vor einigen Monaten ein viel beachteter Themenabend bei Arte. Er zeigte an verschiedenen Orten und aus verschiedenen Perspektiven, wie Europa mit der Krise umgeht. Seit Anfang des Jahres haben die gleichen Filmemacher mitten im Winter an den gleichen Orten noch einmal hingeschaut, haben in Deutschland und Frankreich die gleichen Fluchtpunkte noch einmal betrachtet, die gleichen Krisenmanager und fast auch die gleichen Flüchtlinge noch einmal getroffen. Herausgekommen ist in einer seltenen Nachbetrachtung eine Zwischenbilanz. Eine Bilanz, die zeigt, dass sich etwas bewegt – wenn auch nicht alles, was sich bewegen könnte. Der Winter und die Flucht – beileibe kein Wintermärchen (red.).