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Aus »Facing Europe« von Niko Neuwirth
Quelle: Niko Neuwirth©

Ffm. | Ausstellung

Facing Europe – eine fotografische Suche

Niko Neuwirths charismatische Menschen und beseelte Orte

Niko Neuwirth ist Fotograf, engagierter Frankfurter (aktuell in den Off-Locations »Blaues Haus« und »Kellerwerk«) – und Reisender. Was ihn bewegt, ist die Begegnung mit anderen, und dabei geht es ihm um viel mehr als um ein schnelles Abbild der Oberfläche des Gegenübers. Er will erfahren, ob Grenzen und Nationalitäten eine Rolle beim Portraitieren einer Person spielen. Und ob diese Kategorien wichtig sind für das Menschsein und -fühlen. Neuwirth kommt in seinem langfristig angelegten Projekt »Facing Europe« mit Menschen auf dem ganzen Kontinent von Angesicht zu Angesicht in Kontakt. Ungeplant, spontan und mit einem Minimum an Technik. Manchmal ist es ein kurzes Treffen unter einer Brücke oder an einem See, manchmal sind es gemeinsam verbrachte Tage mit intensiven Gesprächen. Es gelingt dem Fotografen, maximale Nähe zu erzeugen und mit wahrhaftigen Portraits von enormer Kraft sowie mit Landschaftsaufnahmen als rotem Faden und Kulisse seiner Reisen zurückzukommen. Darüber hinaus sei jede Reise für ihn auch eine Reise zu sich selbst, sagt er. Was er für sich mitgenommen habe? Er sei erwachsen geworden über diesen Erlebnissen an fremden Orten. Besonders neugierig ist er vor allem auf Menschen in den Ländern, die er noch nicht kennt: Bulgarien, Rumänien, Litauen. Dort lässt er sich zunächst auf die neue Stadt ein, schlendert herum, ziellos. Ebenso begegnen ihm die Personen, deren Portraits er einfängt, eher zufällig. Menschen, bei denen die Wellenlänge stimmt. Die er oft nicht fragen muss, ob er sie fotografieren darf. Meist fügt es sich einfach. Einige der Orte, Menschen und Momente, die Niko Neuwirth mit seiner Kamera eingefangen hat, sind nun in einer Ausstellung im »Haus der Begegnung« in Frankfurt zu sehen.  Von einer Reise, die noch nicht zu Ende ist (pem.).