VIA 57 West
Quelle: Deka Bank / Karin Bucher©

Zeitzeichen | VIA 57 West

Auch ich bin ein Hochhaus

New Yorks erster »Courtscraper«

Eigentlich gab es schon früher einmal Zeiten, in denen Hochhäuser nicht einfach nur rechteckige Kästen waren. Man denke nur an das Empire State Building oder den »Zuckerbäckerstil« früher russischer Hochhäuser. Doch in Zeiten »verdichteten« Bauens, wo in urbanen Zentren auf teuren und kleinen Flächen möglichst viele Büros und zuweilen auch Wohnungen entstehen mussten, war einfaches Bauen die Folge. Für Büros mochte das noch angehen. Doch für Wohnungen, in denen Menschen leben und sich wohlfühlen sollten, immer weniger. Nun ist in New York der »VIA 57 West« entstanden. Ein Bau, für dessen Form es noch gar keinen Namen gab. Gut 130 Meter ragt die Spitze der Pyramide in die Höhe und reiht sich mühelos in das Meer von Skyscapern rundum ein. Auf ungewöhnliche Art und Weise ist im Inneren der Pyramide zudem ein Hof ausgeformt, um den sich die knapp 750 Wohnungen gruppieren. Dies trug dem Bau die Bezeichnung »Courtscraper« ein, »Hochhofhaus« wäre sicher auch eine Variante gewesen. Angelehnt ist die Idee damit übrigens zugleich an eine typische Blockbebauung. Für so viel Innovation erhielten die Architekten der dänischen Bjarke Ingels Group 2016 den Internationalen Hochhauspreis der Stadt Frankfurt. Auf jeden Fall ein interessanter Versuch, der Wohnungsnot in immer dichteren urbanen Zentren mit anschaulichen und lebenswerten Konzepten zu begegnen. Zumal ein Teil der Wohnungen im VIA 57 West auch weniger betuchten Menschen offen stehen soll. Was genau dies bedeutet, war allerdings nicht so einfach zu recherchieren … (sfo.).