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To Think | Metropolen im Vergleich

Rhein-Main gleich(t) Berlin

Kommentar von Helmut Müller

Was ist schon vergleichbar? Eigentlich nichts! Dennoch lässt sich zugleich nichts ohne Vergleich bestimmen. In der Kunstgeschichte wie in notenlosen Schulklassen, in denen die Kinder zwar ihre Note nicht kennen, wohl aber sehr präzise wissen, wer besser und wer nicht so gut ist. Nicht viel anders ist es, wenn man Räume vergleicht. Berlin und Frankfurt werden oft verglichen. Oft mit dem Rubrum: das große Berlin und das kleine Frankfurt. Doch schon daran sieht man, wie schwierig es mit Vergleichen ist. Denn stimmt das überhaupt, das große Berlin und das kleine Frankfurt?

Ist Berlin nicht nur deshalb groß, weil die Lücken geschlossener sind? Auch rund um Frankfurt wächst ein Ballungsraum Frankfurt Rhein Main. Ein Raum, dessen Lücken immer mehr verschwinden, nicht nur in dem Kunstwort FrankfurtRheinMain. Projiziert man die Fläche Berlins auf diesen Ballungsraum, so finden sich dort kaum weniger Einwohner. Und nimmt man die ganze zusammenwachsende Metropolregion FrankfurtRheinMain, so leben hier mit über 5,5 Millionen sogar wesentlich mehr Menschen. Allerdings gibt es Unterschiede: Nicht in einer Stadt, sondern in 20 oder mehr Städten leben diese Menschen. In Zeiten größerer Partizipation und Basisnähe sicher kein Nachteil. Es gibt nicht ein Kulturamt, das alle Intendanten, Verwaltungschefinnen oder Generalmusikdirektoren beruft – sondern viele, mit allen Chancen für eigene Profile und eigene Konturen. Größer oder kleiner? Was soll’s? FrankfurtRheinMain ist einfach anders …