Die Arcadia School in der Nähe von Dhaka
Quelle: Iwan Baan / DAM©

Bangladesh | Wohnen im Klimawandel [2]

Schwimmende Klassenzimmer

Eine hydraulische Schule auf leeren Fässern

Eines der größten Probleme im südasiatischen Bangladesh ist das oft tiefliegende und angesichts des Klimawandels im stärker von Hochwasser bedrohte Land. Die Hauptstadt Dhaka liegt nur sechs Meter über dem Meeresspiegel, entlang des Flusses Buriganga. Während des sommerlichen Monsuns kann dann schon mal ein Drittel der Stadt unter Wasser stehen. Besonders hart allerdings trifft es immer wieder die Ortschaften um Dhaka herum. Alipur etwa ist eine im Zuge der Verlegung traditioneller Gerbereien und anderer Industriegebiete ins Umland entstandene kleine Ortschaft. Die neue Industrie nimmt oft die wenigen guten Plätze. Weite Teile rund um den Ort ist ständig vom Hochwasser bedroht. So kam man für eine privat durch eine in Großbritannien lebende bengalische Lehrerin initiierte Schule auf die Idee schwimmender Klassenzimmer. Die Bausubstanz besteht ausschließlich aus dem in der Region reichlich vorhandenen, günstigen und sehr vielseitigen Bambus, der komplett auf leeren Fässern ruht. Wenn das Wasser in der Monsunzeit von Mai bis September die Schule langsam einschließt, beginnt diese langsam, aber sicher auf dem Wasser zu schwimmen. Der traditionelle Bambus trotzt derweilen Regen und Stürmen, sodass die vier Klassenräume, die durch eine offene Veranda miteinander verbunden sind, fast das ganze Jahr genutzt werden können. Entworfen wurde die Schule vom Neffen der Lehrerin, Saif Ul Haque Sthapati, welcher in Dhaka als Architekt arbeitet (red./dam.).