Das Serial 1 des 21. Jahrhunderts
Quelle: Serial 1©

Bewusst oder nur bequem?

Harley goes Fahrrad

Vom Kult-Motorrad zum Kult-E-Bike?

Harley-Davidson – der Name ist ein Inbegriff für (vermeintliche) Freiheit und Motorstärke auf den Straßen dieser Welt. Generationen von Bikern – ein Begriff, der interessanterweise eher Motor- als Fahrradfahrer*innen meint – sind mit dem Traum von »der Harley« oder tatsächlich mit ihr selbst groß geworden. Laut, schnell, mächtig und frei waren deren Assoziationen. Und für viele ist dies auch heute noch so. Doch wie sich die Dinge ändern können, zeigt der Kult-Motorrad-Hersteller in diesen Herbst-Tagen. Harley-Davidson steigt in die Serienproduktion von Fahrrädern ein. Na ja, E-Bikes natürlich. Aber immerhin. Ab Frühjahr 2021 sollen die ersten Exemplare auf den Markt kommen. Ab 3.500 Euro aufwärts sollen sie kosten. E-Bikes nämlich sind einer der mobilen Wachstumsmärkte. Schon heute wird der weltweite Markt auf 15 Mrd. Dollar im Jahr geschätzt. Tendenz steigend – um eine weitere Milliarde pro Jahr. Pikant ist der Name, den die Traditions-Marke dem dafür eigens gegründeten neuen Unternehmen gab: Serial 1 – der Kult-Name der ersten Harley aus dem Jahre 1903. Und in schwarz und weiß sowie mit Ledergriffen und -sattel sieht es diesem Prototypen auch ziemlich ähnlich. Anlauf also für einen Re-Start? Zumindest hat man bei Harley-Davidson die Zeichen der Zeit erkannt. Fehlt jetzt nur noch, dass auch die künftigen Nutzer*innen sich ganz in der Tradition der Kult-Vehikel sehen. Denn eins zeichnete Harleys immer aus: Sie waren für den Ritt über Land gemacht worden, nicht für das bequeme Mal-kurz-rüber-Fahren vom Nordend nach Bornheim. Und dann machen sie auch tatsächlich als E-Bikes wieder Sinn in der heutigen mobilen Welt – und würden ganz nebenbei das Problem zu vieler zu lauter Motorräder lösen … (sfo.).