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Selber lesen - der sicherste Weg zur Literatur
Quelle: Prasanna Kumar • CC0 1.0 (s.u.)©©

Frankfurter Buchmesse 2021

Ein Hauch von Leipzig

Vorlese-Fest mit Büchertisch-Hallen

Frankfurts berühmte Buchmesse, normalerweise das Buch- und Medienereignis des Jahres in der Mainmetropole, ist ebenso normalerweise eine riesige Bücherschau mit angehängten Autor*innen-Lesungen über die halbe Stadt verteilt. Das unterscheidet sie von Leipzig, normalerweise eine große stadtweite Lesestube mit angehängtem Branchentreff. Normalerweise halt. Wenn nicht Corona ist. Doch schon im vergangenen Jahr war alles anders in Frankfurt. Die große Bücherschau fiel aus, die Lesungen über die Stadt verteilt fanden statt. Mal halbvoll, mal halbleer, mal erstaunlich voll. Und aus der Festhalle an der Messe sendete man dazu noch eine Dauer-Lese-Schleife via Fernseher und in allerlei Streaming-Versionen …

»Alles anders«. Das Motto des letzten Jahres – ohnehin die einzige Überschrift, die in Corona-Zeiten immer irgendwie zu allem passt(e) – könnte man auch diesmal wieder nutzen. Anders als 2020. Anders als 2019. Anders als Leipzig. Anders als Leipzig? Halt. Schaut man auf die Pläne für dieses Jahr in Frankfurt, so hat das Bild schon was von Leipzig. Die Bücherschau? Sie findet zwar statt, aber eingedampft auf weniger als ein Viertel: mit 1.700 statt 7.500 Ausstellern. »Unter Dampf« steht hingegen das Lesefest. Rund 160 Veranstaltungen vereint es über die halbe Stadt hinweg. Ob als »Open Books«, dem Leseformat für alle und (fast) alles Literarisches. Oder als »Literatur im Römer«, dem schon sehr gediegenen Klassiker unter den Messe-Lesungen. Oder als »Bookfest«, bei dem man die Bücher manchmal schon suchen muss. Oder als scheinbar schnöde Einzellesung an den eher unbekannteren Orten der Stadt oder der Region. Halbvoll, halbleer? Für die Messehallen ist die Antwort schnell gefunden. Für die Lesungen über die Stadt wird es sich zeigen. Vorgebucht ist hier zumindest bereits erstaunlich vieles. Ob man bzw. frau dies in diesem Herbst bereits alles wieder gut findet, muss jede*r für sich entscheiden … (red.).