
Von Kassel bis Heidelberg
30 Tage, (mehr als) 30 Filme
Zahlreiche Festivals und dazu 30 Tagestipps
Wenn die Tage nun – wahrscheinlich – wieder diesiger und ungemütlicher werden, ist es eine gute Zeit, im Kinosessel zu versinken und in andere Welten abzutauchen. Nicht von ungefähr ist der November der Kino- und Festivalmonat schlechthin. Auch dieses Jahr glänzt er wieder mit über einem halben Dutzend Filmfestivals in der gesamten Region. Kaum ein Tag, an dem es nicht irgendwo einen Film zu sehen gäbe. Man könnte fast von einer Rhein-Main-Berlinale sprechen. Kurz- wie Langfilme, Independant-Streifen im Dutzend billiger, deutsche und internationale Neuproduktionen, Nischenware aus Japan, Indien und Venezuela – Wer da als Fan nicht auf seine Kosten kommt, schafft das wohl in kaum einem anderen Monat.
Gleich vier große Festivals ballen sich um die Mitte des Monats. Den Anfang machte am 4. November das kultig-studentische und gar nicht mehr so kleine Mainzer Filmz – Festival des deutschen Kinos. Noch bevor dieses endete, übernahm am 12. November um die Ecke in Wiesbaden der fast schon etablierte Independant-Klassiker exground das Staffelholz. Dazwischen drängte noch rasch das renommierte Filmfestival Mannheim-Heidelberg, das dieses Jahr mit seinem internationalen Programm sogar bereits seine sage und schreibe 70. Ausgabe feiert. Und während diese beiden laufen, schlägt am anderen Ende der Region das 38. Kasseler Dok(umentar)fest auf. Zu den vier Großen gesell(t)en sich in Frankfurt mehrere kleine(re) Festivals und eine Reihe: Southern Lights, die Filmreihe aus dem globalen Süden, New Generations, das indische Independant-Festival, Venezuela im Film, das im Filmforum Höchst zu Gast ist, der Italien-Klassiker Verso Sud und das Frauen-Filmfestival Remake. Und den November quasi nonstop bespielt das Nippon Connection Replay, eine On-Demand-Ausgabe des bedeutendsten Festivals japanischer Filmkunst mit zehn seiner besten Filme aus dem Frühjahrsfestival vom 1. bis zum 30. November im Netz (red.).