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Africa Alive startet 2022 wenigstens mit einigen Appetithappen am Jahresanfang
Quelle: Africa Alive©

Region | Festivals

Festivals im Impro-Modus

Was im ersten Halbjahr zu erwarten wäre

Kulturmacher*innen sind in Corona-Zeiten selten zu beneiden. Doch sicher am schwierigsten ist die Situation für Festivalleiter*innen. Meist nur einmal im Jahr am Start, müssen sie für dieses Datum alles auf den Punkt bringen. Wobei die Möglichkeiten – offline, online, hybrid oder gleich verschoben – zwar vielfältig sind, aber von den Macher*innen nur bedingt beeinflusst werden können. Und nicht wenige haben in der Vergangenheit schon Festivals eröffnet, um sie gleich danach wieder zu schließen und die Arbeit eines Jahres zu den Akten zu legen. Schon der Blick auf die drei großen Filmfeste der Region zeigt, wie die Situation ist. Gab es früher eine fast eherne Reihenfolge – Lichter, Go East, Nippon Connection –, so macht diesmal das im April liegende Go East den Anfang. Voraussichtlich zumindest. Schwieriger ist es für die Festivals, die noch im Winter- und damit Corona-Halbjahr am Start sind. Africa Alive – traditionell eigentlich immer eines der ersten – begnügt sich Anfang Februar mit einigen filmischen Appetithappen aus dem cineastischen Afrika und plant statt dessen lieber mit dem sichereren September für das eigentliche Festival. Andere wie das Darmstädter Dazz-Jazzfestival gehen zwar dieser Tage tatsächlich an den Start, das allerdings ziemlich gerupft mit Stand jetzt bereits neun Ausfällen. Nur scheinbar entspannter können Spätzünder wie die Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden sein. Der Termin dürfte zwar recht »save« sein, das Programm könnte allerdings angesichts der vielen internationalen Gäste auch noch zum Impro-Theater werden. Etwas leichter hat es da sicher das eher regionale Jugend-Theater »Starke Stücke«, das dafür wie zum Ausgleich einen frühen Termin im März bespielen darf. Immerhin schon erfolgreich am Start sind zwei festivalartige Film-Reihen im Deutschen Filmmuseum: eine Fellini-Retrospektive und die Kino-Highlights 2021 (red.).