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Vom 21.07. bis 20.08.: Holidays am Montez - große Bühne und Experimentierfeld
Quelle: Norbert Krampf©

Orte & Menschen | Das Montez

Kunstverein mit Concert Hall

Das Montez und die Holidays-Sommerkonzerte

Kaum ein anderer Stadtteil Frankfurts hat sich in den letzten Jahren mehr gewandelt als das Ostend. Als mit Einzug der EZB dann die Osthafenbrücke gebaut wurde, musste auch die alte Honsellbrücke auf dem Weg dorthin runderneuert werden. So wurde der Raum unter den Rundbögen zur neuen Heimat des Kunstvereins Familie Montez. Und drumherum entstand der Hafenpark mit seinen Skateanlagen und Sportmöglichkeiten. Kunst, Kultur und junge Leute wurden Nachbarn. ​Das Montez mittendrin wurde für die Frankfurter*innen fortan zu einem Ort, zu dem man am Main entlang spazieren, mit Fahrrad oder auf Skates unterwegs sein kann, an dem man eine Pause bei Kaffee und Kuchen einlegen kann – und ganz nebenbei ohne Schwellenangst aktuelle Kunstausstellungen von Frankfurter und internationalen Künstler*innen anschauen kann …

Und seit letztem Jahr ist »das Montez« um eine Attraktion reicher. Schon letzten Sommer verwandelte sich die gepflasterte Terrasse vor den Rundbögen zur Konzertbühne. Die Treppenstufen hoch zur Brücke dienten als Sitzreihen, meist gab es noch aus gestapelten Bierkisten gebastelte Hocker, dazu noch Sitzkissen mit Montezdesign. Die Idee findet dieses Jahr ihre Fortsetzung. Fünf Wochenenden lang laden bei freiem Eintritt die »Holiday«-Konzerte mit deutschen und internationalen Musikern und DJs. In hoher Qualität, wofür schon die Tatsache sorgt, dass es sich bei den gut vernetzten Initiatoren teils selbst um ausgezeichnete Musiker handelt. Die Idee stammt nämlich von »Jazz Montez«, einer Gruppe Musiker und Jazzfans um Lorenzo Dolce und John Steinmark, sowie Mirek Macke, dem Betreiber des Kunstvereins, die frischer Musik mit Bezügen zum Jazz eine Plattform bieten wollten – und seither junges Publikum und altgediente Jazzer zusammenbringen. Die Konzerte sind keinesfalls gefällig, zuweilen überraschend und oft mit dem Potential, von einzelnen Akteur*innen in den nächsten Jahren öfter mal zu hören. Wem es auf der Treppe allerdings bereits zu eng ist, der begebe sich zu den Zaungästen nach oben auf die Brücke. Von dort schweift der Blick obendrein nicht nur über die Bühne, sondern gleichsam weiter über den Hafenpark und die EZB, im Hintergrund stets die Skyline mit ihren Brücken und Türmen, hinter denen vielleicht sogar gerade noch die Sonne über Frankfurt untergeht. Derweil der steinerne Panther am Rande des Brückengeländers gelassen in Richtung Bühne, auf das muntere Treiben und auf den Main schaut … (sfl.).