Manchmal hat man das Gefühl, es ist nur eine Schimäre; gelegentlich aus dunklen und diffusen Nebeln auftauchend. Tatsächlich ist es aber eine der beiden Lieblings- und offenkundigen Dauerbaustellen der Frankfurter Kulturlandschaft. Die Rede ist von dem für manche Beobachter*innen noch immer imaginären »Kulturcampus« rund um das ehemalige Juridicum in Bockenheim. Rund zweieinhalb Jahrzehnte überdauern Idee und Diskussionen nun schon, vor gut einem Jahrzehnt erhielt sie zumindest ihren klingenden Namen. Viele Protagonisten haben sich in dieser Zeit schon zu Wort gemeldet. Nun haben Studierende für Architektur und Soziales der Frankfurter University of Applied Sciences (UAS) sich des Geländes und seines Leuchtturms Juridicum einmal angenommen. Eine durchaus originelle Idee, auch mal diejenigen mit einzubeziehen, die am Beginn der Diskussion teils noch gar nicht auf der Welt waren – aber womöglich zu den künftigen Bewohner*innen dieses Campus gehören könnten. Auch wenn das angedachte Studierendenwohnen im Juridicum für sie wohl zu spät kommen dürfte. Trotzdem hat man das Gefühl, dass die Studierenden den Campus so angedacht haben, als würden sie selbst dort künftig wohnen wollen oder dürfen: ein Beispiel für eine gemeinwohlorientierte Stadt, viel Kultur, viel öffentlicher Raum, sehr gemischtes und sozial verträgliches Wohnen sowie eine Vielzahl von Umwelt- und Ökologieaspekten sind in die verschiedenen Entwürfe eingeflossen. Besonders auffällig: das Bewahren vorhandener Gebäude und Ressourcen. Obwohl: Das ist auch anderen bereits gelungen – zweieinhalb Jahrzehnte lang … (red.).