
Tage der Industriekultur
Arbeit neu verorten
Wandel der Arbeit und ihrer Orte
Die moderne Welt wandelt sich hierzulande schon lange zu einer High Tech- und Dienstleistungsgesellschaft. Doch die Grundlagen des Wohlstandes lagen einst in der Industrie, von der noch immer steinerne oder stählerne Relikte in den modernen Glaslandschaften unserer Tage überlebt haben – und zuweilen auch heute noch da und dort als Nachfahren und Zeugen gern zitierter deutscher Wertarbeit weiterleben.
Zeugen dieser Zeit sind im Rhein-Main-Gebiet noch heute zahlreiche alte Wasserwerke, Brücken und Bahnhöfe oder umgewandelte Industriehallen wie Naxos oder die Großmarkthalle in Frankfurt sowie Arbeitersiedlungen wie Hellerhof oder Riederwald. Von dieser industriellen Kultur aus der Vergangenheit (und teils der Gegenwart) zeugen aber auch Unternehmensmuseen wie die Designsammlung von Braun in Kronberg oder einige für Wohnen, Kultur oder Gastronomie umgewandelte Komplexe wie etwa die alten Straßenbahndepots in den Frankfurter Stadtteilen Bockenheim oder Sachsenhausen.
Einmal im Jahr lässt sich diese Welt direkt erleben bei den »Tagen der Industriekultur« in Rhein-Main. Von Bingen bis Aschaffenburg werden Besichtigungen, Führungen, Vorträge oder Filme an einst gewöhnlichen und heute meist ungewöhnlichen Orten geboten. Meist stehen sie unter einem besonderen Motto, das für die Bedeutung dieser Kultur in heutiger Zeit steht. Oder aber, wie in diesem Jahr, auch den gewandelten Blick auf Dinge widerspiegelt. »Schichtwechsel« ist das diesjährige Motto und spürt dem Wandel der industriellen Arbeitsorte und Arbeitswelten nach. Ein besonderes Highlight bildet in diesem Jahr wieder der Kunst- und Musikschwerpunkt »Klangkunst«, in dem die gemeinsamen Veranstalter Kulturregion und Kulturfonds Frankfurt RheinMain Musik und Installationen abgestimmt auf alte Industriekultur präsentieren (ver./sfo.).