Afrika-Festivals gibt es nicht gerade wenige in Deutschland. Meist steht Folklore im Vordergrund. Ganz ohne afrikanisches Essen und fast ohne Musik kommt das Festival »Afropean« im Mousonturm daher. Der Untertitel »Mimicry and Mockery« macht vielmehr die Musik. Zusammen mit assoziierten und Gastkünstlern wird der Frage nach den gegenseitigen Sichtweisen aus Europa und Afrika nachgegangen, insbesondere dem Blick Afrikas auf das »Weißsein«. Besonders eindrucksvoll ist ein Kurzfilmprojekt über einen Schlepper, der selbst im Mittelmeer kentert, nun an die Küste Afrikas angespült wird und den Weg zu einem sagenumwobenen afrikanischen Atlantis findet – Realität auf den Kopf gestellt. Auf ähnliche Art arbeitet Afropean Mimicry & Mockery als temporäre Produktions- und Rechercheplattform das Verhältnis Europa – Afrika in zahlreichen Theaterstücken, Lesungen, Performances und Visual Arts kreativ und hintergründig auf. Das Projekt geht auf eine gemeinsame Produktionsplattform mit mehreren Gastresidenzen und Arbeitsräumen in Frankfurt, Lausanne, Lagos und Brazzaville zurück. Am Samstag finden zudem zahlreiche offene Proben und ein mehrstündiger Diskurs bei freiem Eintritt statt (vss.).
