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Quelle: Stoffel / Riviera / Poesie im Park / vs.©

Viele regionale Festivals

Alles muss und soll auch raus

Stoffel & Sommerwerft, Parkpoesie & Riviera

Sommer ist Festivalzeit. Nicht erst seit Corona heißt es in diesen Wochen: Alles muss und alles soll raus an die frische Luft. In Frankfurt manifestiert sich dies in diesen Tagen vor allem an zwei Orten: am Main und im Günthersburgpark. Dort liefern sich die beiden Festival-Klassiker der Stadt quasi ein Fernduell. Am Main hat einmal mehr die Sommerwerft ihre Zelte aufgeschlagen (auch wenn diese seit Corona vor allem Bühnen geworden sind und ansonsten nur noch ein luftiges Beduinenzelt übriggeblieben ist). Zwei Wochen lang beleben wieder Straßentheater und Konzerte das Mainufer, engagiert, alternativ, spektakulär und zuweilen schräg. Das diesjährige Motto lautet: Human Rights – Geschichten über das Mögliche. Das Konkurrenzprogramm ist das eher traditionelle Stoffel – kurz für Stalburg Theater Offen Luft – auf den Wiesen des Günthersburgparks, das nach einer Corona-Pause in diesem Jahr wieder mit Kabarett und Konzerten lockt. Eines haben beide gemeinsam: Sie ziehen an guten Tagen Tausende Menschen auf ihre Plätze. Und seit diesem Jahr gibt es noch eine Gemeinsamkeit: Während zur Sommerwerft schon immer der kultige Sonntags-»Flowmarkt« (an allen drei Sonntagen) gehörte, startete der Stoffel erstmals mit einem Nachtflohmarkt. Na ja, genau genommen einem Abend-Flohmarkt, von 18 bis 22 Uhr am zweiten Montag …

Neben den beiden Klassikern gibt es auch in diesem Jahr wieder viele andere kleinere Freiluftfestivals sowohl in Frankfurt als auch in der gesamten Region. Wenn Corona bisher etwas Gutes mit sich brachte, dann zumindest die großzügigen finanziellen Förderungen solcher Open-Air-Festivals. In Frankfurt bespielt etwa als weiterer Klassiker erneut die Dramatische Bühne den Grüneburgpark. In Wiesbaden hat sich in den letzten Jahren das »Poesie im Park« als vielseitiges Festival für die ganze Familie etabliert. In Oberursel geht der ebenfalls längst fest im Kalender verankerte »Orscheler Sommer« in eine erneute Saison. In Rüsselsheim dient einmal mehr der Adamshof in den alten Opelwerken als Kulisse für einen »Kultursommer«. Hanau feiert seinen schon etablierten (35.) »Kultoursommer«. »Kultursommergärten« sind hingegen das seit dem vergangenen Jahr etablierte Format der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Und last but not least hat auch Offenbach Anfang September noch sein passendes Festival. Analog zum selbstgewählten und -ironischen Stadt-Claim »Offenbach am Meer« gibt es entlang des Mainufers an verschiedenen Locations noch das »Riviera-Festival« für die Club- und Popkultur. Viele gute Gründe also, zumindest nach Stoffel und Sommerwerft auch noch mal die Region zu erkunden. Zumal die Liste damit noch lange nicht beendet ist … (ver.).