Geothermie: Die eigene Energie

Fotograph | Barbara Walzer

Die 740.000 Anderen

Gesichter Frankfurts (5)

Die »Gesichter Frankfurts« sind ein Fotoprojekt der Frankfurter Fotografin Barbara Walzer. Die Aufnahmen sind entstanden auf zahllosen Streifzügen durch die Mainmetropole. Sie zeigen Menschen aus dem Leben, aus verschiedenen Kulturen, Berühmte und Unbekannte, Wichtige und scheinbar Wichtige. Es sind keine Studioaufnahmen, nichts daran ist inszeniert. Die Stadt, sie scheint das Studio dieser außergewöhnlichen Stadtstreicherin zu sein scheint. »Diese Menschen«, so Walzer, »suche ich nicht. Sie suchen mich. Sie sind einfach da. Im selben Moment wie ich … «. Die Serie wächst übrigens genauso wie die Stadt. Die erste Folge hieß im Jahr 2015 noch »Die 700.000 Anderen« … (jjk.).


Gegen Hitze, Regen und Kälte - Grün als Allzweckwaffe am Haus und nicht nur im Sommer
Quelle: Quelle: Johann Jaritz • CC BY-SA 4.0 (s.u.)©©

Haus aufhübschen (Teil 1)

(Wider) Alle Wetter!

Grüne Wunderwerke am Haus

Heizungen waren das Thema des vergangenen Sommers. Zugegeben: Wer die richtige Heizung einbaut, produziert womöglich gar kein neues CO₂. Doch für viele Expert*innen war das stets nur die halbe Wahrheit. So wie man oft erst einen Pullover anziehen sollte, bevor man die Heizung aufdreht, ist das »Einpacken« eines alten Hauses oft die erste Maßnahme, um Umwelt und Geldbeutel zu schonen. Urban shorts – Das Metropole Magazin schaut auf beide Möglichkeiten, (s)ein Haus richtig einzupacken: mit Grün und mit Dämmstoffen. Den Auftakt macht das Grün – die schöne Variante, die auch im Winter Vorteile hat und die spätestens im beginnenden Frühjahr auf den Weg gebracht werden kann … 

»Im Sommer kühlt Grün das Haus«, »Bei Regen schützt Grün die Fassade«, »Auch im Winter dämmt Grün ein wenig«, »Grün am Haus sieht schön aus«, »Grün am Haus kommt Natur und Artenvielfalt zu Gute«. Wer Lara Mohr vom Klimareferat der Stadt Frankfurt zuhört, kommt kaum noch umhin, direkt Hand anzulegen an sein Haus oder seinem/seiner Vermieter*in flugs ins grüne Gewissen zu reden. Doch das Schwärmen von Vorzügen »grüner Häuser«, also begrünter Fassaden, Garagen, Carports, Dächer oder auch Vorgärten (und sonstiger Gärten natürlich auch) ist gut begründet. Jede Maßnahme, so die Expertin, helfe: dem allgemeinen Klima, der direkten Umwelt und – nach einer gewissen Vorinvestition – oft auch dem Geldbeutel. Gerade in Frankfurt ist manches davon mittlerweile sogar vorgeschrieben. Vieles – auch vom Vorgeschriebenen – wird in der Stadt zudem noch mit Förderprogrammen wie »Klimabonus« bzw. »Frankfurt frischt auf« unterstützt. Fordern und fördern gleichermaßen sozusagen … (mehr lesen).


Grüngürteltier(e) - und was man sonst so findet im Frankfurter Grüngürtel
Quelle: Stefan Cop (Stadt) / Frank Behnsen • CC BY-SA 3.0 (s.u.)©

Orte & Menschen | Im Grüngürtel

Getier & Co. im Grünen

Die Komische Kunst am Wegrand

Kunst und Natur ist rund um Frankfurt gut miteinander zu verbinden. Im Frankfurter »GrünGürtel« kann man immer wieder über Exponate der »Komischen Kunst« von Künstler*innen aus der berühmten »Neuen Frankfurter Schule« stolpern. Oder auch gezielt nach ihr und dem ein oder anderen sonstigen Kunstwerk suchen. 

Sie trägt einen weiß-gemusterten Pullover und sitzt auf einem Ast im Frankfurter Stadtwald: Die Rede ist von der »Eule im Norwegerpulli«, so der Name einer Skulptur, die nach einer Figur des 2005 verstorbenen Karikaturisten F. K. Waechter geschaffen wurde. Die Eule blickt hier an der Südseite des Jacobiweihers auf die vorbeiziehenden Spaziergänger*innen hinab und sorgt bei diesen nicht selten für Erstaunen. Wer würde überhaupt schon ein solches Wesen erwarten – und dann auch noch hier, mitten in der Natur?

Die Skulptur ist eines der Objekte einer kleinen Reihe von insgesamt 14 Werken und Orten der Komischen Kunst, die entlang des Frankfurter GrünGürtel-Rundwanderweges entdeckt werden können und eine Symbiose aus Natur und Kunst darstellen. F. K. Waechter gehört zu den Vertretern der Neuen Frankfurter Schule (NFS), also jener Gruppe, deren Mitglieder in den 1960er Jahren die Satirezeitschrift pardon gründeten und deren Werke heute im Caricatura Museum für Komische Kunst ausgestellt werden. Zu seinen Lebzeiten fertigte er Zeichnungen von Objekten in der Natur an, die er der Stadt schenkte. Die darauf dargestellten Ideen wurden nach und nach realisiert – den Anfang machte die Eule mit ihrem Strickpulli. Sie hat ihren Platz auf dem Ast bereits 2005 eingenommen. In unmittelbarer Nähe dazu sorgt am Jacobiweiher allerdings auch ein ganzer Baum für Verwunderung. Dieser pinkelt Wasser, wenn man ihm zu nahe kommt. Aber nur in den wärmeren Monaten des Jahres. »Pinkelbaum« heißt dementsprechend dieses Werk von Waechter, der damit zum Ausdruck brachte, das auch natürliche Gebilde der Natur das Zeug zu einem Werk der Komischen Kunst haben. Noch deutlicher tritt dies beim »Struwwelpeterbaum« zutage, einer Kopfweide, die auf den Schwanheimer Wiesen steht und in den wärmeren Monaten ganz wie sein literarisches Vorbild durch seine besondere Haarpracht auffällt. Mit seinen kugelrunden Augen, die in der Dunkelheit leuchten, verkörpert der Baum die humoristische Version der einst im 19. Jahrhundert vom Frankfurter Psychiater Heinrich Hoffmann erfundenen Kinderbuchfigur.

Auch der GrünGürtel selbst hat sein eigenes Maskottchen der Komischen Kunst: das »GrünGürtel-Tier« – ein Wesen, das divers ist, keinem bestimmten Getier aus der Natur zugeordnet werden kann und dennoch die Artenvielfalt spiegelt. Gestaltet hat es der 2006 verstorbene Karikaturist Robert Gernhardt. Wer die Brücke über die Nidda zum Alten Flugplatz Bonames überquert, passiert das GrünGürtel-Tier, eine Plastik aus Bronze, das dort wie ein Wächter thront. Als bisher letztes Werk, das Teil der Komischen Kunst im Frankfurter GrünGürtel wurde, gilt der »Barfüßer« in Rödelheim unweit der Nidda, der nach einer Zeichnung des Karikaturisten Kurt Halbritter in Bronze gestaltet und 2017 an seinem Platz aufgestellt wurde. Ein wirklich komisches Kriechtier, eine Art Tausendfüßer mit menschlichen Füßen und Fühlern in Form von Händen. Es zählt, wie auch die anderen Werke der Komischen Kunst mitten in Frankfurts Natur, mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel innerhalb der Stadt (alf.).


Was fehlt? Ein Display, das alle Verbindungsoptionen an dieser Stelle auf einen Blick zeigt ...
Quelle: us / OIMD©

Impulse | ÖP(N)V als Alltag

Einmal Mittelmeer, bitte

Gastbeitrag von Peter Eckart (OIMD)

Wenn die Tage grauer werden, kommt schnell mal der Wunsch nach einem Abstecher ans Mittelmeer auf. Erster Reflex: einfach ins Auto steigen. Zweiter Reflex: weit, anstrengend, teuer. Praktischer wäre: mitten in Frankfurt, Musterschule zum Beispiel, in die U-Bahn, am Hauptbahnhof in den Zug, flugs nach zum Beispiel Marseille und dann noch mit der Tram ans Meer. Am besten freitagmittags los, abends dort sein – und alles für ein paar Euro. Geht nicht? Geht doch! Zumindest an den 360 Tagen im Jahr, an denen die Bahnen nicht streiken. Die Formel: U5 plus TGV (Frankfurt Hbf – Marseille Saint-Charles) plus M1 zum Alten Hafen. Abfahrt etwa 13.30 Uhr, Ankunft etwa 23.30 Uhr. Kosten: mit etwas Glück um die 50 Euro. Das Problem: Viele Menschen haben eine solche Möglichkeit gar nicht auf dem Schirm. Genauso wenig, dass das Gleiche auch – mit höchstens ein Mal mehr umsteigen, aber bestenfalls einem Stündchen mehr Vorlauf – auch vom Darmstädter Martinsviertel, dem Offenbacher Mathildenviertel oder von Mainz-Mombach aus ginge. Und genauso einfach wäre es umgekehrt, von Roms Via Appia an fast jeden Punkt im Rodgau oder von Berlin-Kreuzberg nach Bürgel zu kommen …

Zugegeben: Die letzten Beispiele setzen schon einiges an Vorstellungskraft voraus. Doch eigentlich reicht bereits ein Umdenken: bei Menschen und Mobilitätsanbietern. Beginnen wir beim Menschen. Also bei uns … (mehr lesen).