Kulturschaffende beim Arbeiten, beim Wohnen, beim Leben
Quelle: Sibylle Lienhard ©

Künstler. Innen. Orte.

Zwischen Wohnung und Wäscherei

Wie Kulturschaffende Raum für Kultur schaffen

Wie schaffen Kulturschaffende Räume für Kultur? Wie wohnen, wie arbeiten, wie leben sie? Diesen Fragen geht das Projekt »Künstler. Innen. Orte.« mit einer Porträtreihe in Form von Ausstellungen und Artikelserien über Kulturorte und Kulturschaffende in der Rhein-Main-Region nach. Den Auftakt bildete die gleichnamige Ausstellung »Künstler. Innen. Orte.«, die am 23. Oktober im Foyer des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach u.a. gemeinsam mit Oberbürgermeister Felix Schwenke eröffnet wurde. Zehn Künstler*innen – also genauer natürlich: ihre Porträts aus Fotos und Texten regionaler Fotograf*innen und Autor*innen – sind dort für einige Wochen bis Ende November zu Gast. Am letzten Novemberwochenende schließt dieses »Atelierhaus« wieder. Und drei der Künstler*innen verlassen dabei ihr Offenbacher »Künstler*innenhaus« und beziehen am 30. November gemeinsam mit einem weiteren, neuen Künstler in Frankfurt-Höchst ein neues Zuhause: eine »Residence« im Kulturraum 25, wo sich im Laufe des Jahres 2026 – dann im monatlichen Wechsel – immer neue Artists-in-Residences anschließen werden. Ein ganz normales Künstler*innen-Dasein, das wie so oft auf Zeit und an wechselnden Orten angelegt ist (weiter lesen).


Abendlicher Gang durch die Ausstellungs-Galerie
Quelle: Ruth Luxenhofer©

Orte & Menschen | West Ateliers

Künstler-Schauen im May-Ensemble

Offene Ateliers in Frankfurts Hellerhofsiedlung

Offene Ateliers sind gerade in der Adventszeit sehr beliebt. Bei Künstler*innen, um sich zu präsentieren, bei Kunstinteressierten, um vielleicht schon mal das eine oder andere Geschenk zu finden. Manche Ateliers sind dabei sogar so gut gelegen, dass sich Kunst bei ihnen auch fast im Vorbeigehen genießen lässt. Ein Beispiel für beides sind die West Ateliers und die Hellerhofsiedlung im Frankfurter Gallus, wo es auch noch Frankfurter Architekturgeschichte en passant dazu gibt.  

Das Atelier ist lichtdurchflutet, gelegen in einem früheren Ladengeschäft in der »neueren Hellerhofsiedlung« im Frankfurter Gallus. Der Laden liegt zur Idsteiner Straße hin und besticht durch die großen Fensterfronten. Wenn die Frankfurter Künstlerin Maike Häusling sich den Blicken vorbeilaufender Passanten entziehen und in Ruhe arbeiten möchte, bestreicht sie das untere Drittel dieser Glasfront schon mal einfach mit Buttermilch. Diese, so erzählt sie, bietet effektiven Sichtschutz – und sei dennoch leicht und ohne Rückstände wieder abzuwaschen. Häusling ist eine von rund zehn Künstler*innen, die hier in diesen Ladenlokalen der Siedlung ihre Ateliers haben. Die Ladengeschäfte in der zwischen 1929 und 1932 nach den Plänen des niederländischen Architekten Mart Stam (1899 – 1986) gebauten »neueren Hellerhofsiedlung« im Frankfurter Gallus waren ursprünglich einmal für die Nahversorgung ihrer Bewohner gedacht (mehr lesen).


So warb der Kunstverein Eulengasse in Frankfurt-Bornheim 2010 für seine »Kleinen Formate«
Quelle: Eulengasse©

Kunst zum Mitnehmen

Win-Win mit Kunst

Künstler*innen mit Geschenkideen

Zugegeben: In der Adventszeit ist es nicht sehr originell, Leserinnen und Lesern mit Einkaufs- und Geschenketipps zu kommen. Auch, weil diese selbst meist wenig originell sind. Und auch das Geschenke-Shopping gehört bei vielen Menschen nicht gerade zu den Top Ten der beliebtesten Freizeit- und Vorweihnachtsbeschäftigungen. Warum also nicht mal Angenehmes mit Nützlichem und vielleicht sogar Hilfreichem zu verbinden und dabei tatsächlich mal Originelles jenseits von Pullovern, Garten- und Haushaltsgeräten oder Gutscheinen zu finden? Gerade in der Adventszeit setzen viele kleine Kulturorte und mit ihnen viele bildende Künstler*innen oder Fotograf*innen auf kleine Verkaufs-Ausstellungen und auf Präsentationen in Ateliers oder Atelierhäusern. Die Idee: Kleine und weniger kleine Kunstwerke als tatsächlich mal originelle, oft zumindest einzigartige und meist überschaubar teure Weihnachtsgeschenke (mehr lesen).


Grüngürteltier(e) - und was man sonst so findet im Frankfurter Grüngürtel
Quelle: Stefan Cop (Stadt) / Frank Behnsen • CC BY-SA 3.0 (s.u.)©

Orte & Menschen | Im Grüngürtel

Getier & Co. im Grünen

Die Komische Kunst am Wegrand

Kunst und Natur ist rund um Frankfurt gut miteinander zu verbinden. Im Frankfurter »GrünGürtel« kann man immer wieder über Exponate der »Komischen Kunst« von Künstler*innen aus der berühmten »Neuen Frankfurter Schule« stolpern. Oder auch gezielt nach ihr und dem ein oder anderen sonstigen Kunstwerk suchen. 

20 Jahre hat es gedauert. Da bekam sie 2025 endlich mal einen neuen Pullover. Statt im klassischen Weiß-Gemusterten sitzt sie seither im schicken Orange auf ihrem Ast im Frankfurter Stadtwald. Die Rede ist von der »Eule im Norwegerpulli«, so der Name einer Skulptur, die nach einer Figur des 2005 verstorbenen Karikaturisten F. K. Waechter geschaffen wurde. Die Eule blickt hier an der Südseite des Jacobiweihers auf die vorbeiziehenden Spaziergänger*innen hinab und sorgt bei diesen nicht selten für Erstaunen. Wer würde überhaupt schon ein solches Wesen erwarten – und dann auch noch hier, mitten in der Natur? Die Skulptur ist eines der Objekte einer kleinen Reihe von insgesamt 14 Werken und Orten der Komischen Kunst, die entlang des Frankfurter GrünGürtel-Rundwanderweges entdeckt werden können und eine Symbiose aus Natur und Kunst darstellen (weiter lesen).


Das Kino im Filmmuseum: Vor allem Ende November im Festivalfokus
Quelle: Filmmuseum / Uwe Dettmar©

Festivals | November/Dezember

Filme feiern, wie sie fallen

Wochen voller Filmfestivals in der Region

Wenn die Tage nun wieder grauer und ungemütlicher werden, ist es eine gute Zeit, im Kinosessel zu versinken und in andere Welten abzutauchen. Nicht von ungefähr ist der November der Kino- und Festivalmonat schlechthin. Auch dieses Jahr glänzt er wieder mit über einem halben Dutzend Filmfestivals in der gesamten Region. Kaum ein Tag, an dem es nicht irgendwo einen Film zu sehen gäbe. Kurz- wie Langfilme, Independent-Streifen im Dutzend billiger, deutsche und internationale Neuproduktionen – Wer da als Fan nicht auf seine Kosten kommt, schafft das wohl in kaum einem anderen Monat …

Gleich vier große Festivals prägen den November. Den Auftakt bilden das »jüngste« und das »älteste« Festival praktisch gleichzeitig. Am 6. November eröffnen in Mainz und in Mannheim das kultig-studentische und gar nicht mehr so kleine Mainzer Filmz– Festival des deutschen Kinos sowie das in der sage und schreibe 74. Ausgabe längst noch nicht angestaubte Internationale Filmfestival Mannheim Heidelberg. Mitte des Monats kommt es dann für Filmfans »richtig dicke«. Noch während die ersten beiden Festivals teils noch laufen, folgen bereits am 14. und dann am 18. November in Wiesbaden der legendäre Independent-Klassiker exground und das 42. Kasseler Dok(umentar)fest wenige Tage später. Bedenkt man, dass einige Festivals noch verlängerte Online-Ableger haben, kann man/frau in diesen Tagen fast nonstop und zuweilen sogar an fast allen Enden der Region gleichzeitig Filme schauen und Festivalluft schnuppern.

Und auch weiter nimmt die Schlagzahl kaum ab. Vor allem einige kleinere Perlen glänzen. Ab dem 20. November entführen einen gleich drei kleinere Festivals nach Frankreich und nach Italien. Den Auftakt macht die Französische Filmwoche in Frankfurt, die bundesweit auch in zahlreichen anderen Städten stattfindet. Wer eher dem italienischen Film zuneigt, kommt zeitgleich dann gleich flächendeckend und bis in den Dezember hinein beim Italien-Klassiker Verso Sud (Filmmuseum Frankfurt) und bei den diversen Ausgaben von Cinema Italia in der Region auf seine Kosten (u.a. im Filmforum Höchst). Ach ja: Beschlossen wird das Jahr dann noch durch einen Klassiker. Am 21. Dezember ist in vielen Kinos der Region noch der Kurzfilmtag am kürzesten Tag des Jahres zu Gast. Doch dazu mehr zu gegebenem Zeitpunkt … (vss.).