Schon zum zehnten Mal eröffnet Ende Oktober das Tanzfestival Rhein-Main. In dieser Zeit hat es sich nicht nur in der Region einen Namen gemacht, sondern sich auch bereits zu einem der führenden Festivals in Deutschland entwickelt. Gestützt auf eine breite Infrastruktur in der Tanzplattform Rhein-Main mit den Flaggschiffen des Hessischen Staatsballetts und des Künstler*innenhauses Mousonturm. Die zehnte (Jubiläums-) Ausgabe steht unter dem Motto »Now or Never«. Gut zwei Wochen lang spüren Ensembles aus der Region und aus der ganzen Welt »Risiko« und »Grenzerfahrungen« im Leben nach und machen sich auf die Fährte von der inspirierenden Kraft von Gemeinsamkeiten und Lebenslust als Antworten auf diese Erfahrungen. Geradezu exemplarisch für Ersteres stehen die Arbeiten des französischen Choreografen Rachid Ouramdane. »Corps extrêmes« und »Contre-nature« sind fesselnde Mischungen aus Tanz, Akrobatik und Extremsport, die unter anderem in dichtem Nebel oder an einer Kletterwand spielen. »Möbius Morphosis« ist sogar selbst Teil im Rahmenprogramm Olympischer Spiele gewesen. Das Tanzfestival zeigt diese Inszenierung als Filmdokumentation. Von den Erfahrungen der Lebenslust und der Gemeinsamkeit erzählen »Rave Lucid« von Company Mazelfreten, eine Hommage an die Electro-Dance-Community im Paris der 2000er. »The Long Run« spielt das Thema mit der Geschichte eines jungen weißen Europäers in der schwarzen Jazz-Tap Community im New York der 1990er Jahre. Wie bereits seit einigen Jahren eingeübt, nimmt das Festival auch in diesem Jahr wieder die Region als Ganze und mit ihren Menschen mit. Spielorte sind einmal mehr in Darmstadt, wo das Festival auch eröffnet wird, in Frankfurt, in Offenbach und in Wiesbaden. (Fast) Beschlossen wird das Festival zudem auch in diesem Jahr wieder mit einem großen offenen Tanzfest: dem Tanztag am vorletzten Festivaltag in der ganzen Region, also auch weit über die vier Spielorte hinaus, der mit insgesamt rund 100 Workshops Tanz für die Besucher*innen direkt erlebbar machen soll (red.).
