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Das Montez auf dem Weg nach Offenbach
Quelle: Dobi Robinski©

Kleine Kultur-Dates [2]

Im Osten viel Kunst

Spaziergang im Osten Frankfurts

Unser Spaziergang beginnt unter der Honsellbrücke im Frankfurter Ostend. Vor dem Kunstverein Familie Montez; schon seit Wochen einer der wenigen Orte, an denen man – wenn auch etwas indirekt – Kunst fast durchgängig sehen konnte. Durch die großen Fenster blickt man in die mächtige Halle. Unter dem Titel »Facing Frankfurt« hatte dort im März der Künstler und frühere Städelschüler Alexander Salivontschik großformatige Arbeiten versammelt. Sie zeigten jene Menschen, die Gefahr laufen, von der Stadt verschluckt zu werden, die weniger Privilegierten, die in engen oder gar keinen Wohnverhältnissen. Die, die in einer Stadt wie Frankfurt nur zu leicht an den Rand gedrängt werden. Fast das Kontrastprogramm ist seit Ende März zu sehen. Susannah Martin greift in ihren ebenfalls großformatigen Bildern das klassische Motiv des nackten Menschen in der Natur auf – was ein ums andere Mal ungewohnt wirkt in der heutigen Zeit. Beide Ausstellungen bestätigen wie so oft den Hang der Montez-Macher*innen zu ungewöhnlichen Ausstellungen …

Überhaupt haben solche Schaufenstergalerien durchaus ihren Charme – nicht nur für Corona-Zeiten. Spaziert man weiter am Main entlang, vorbei an Gerbermühle und Schleuse, kommt man zum Offenbacher Hafenviertel. Genau hier, im Neubaugebiet mit Bioladen und teureren Cafés als im Rest der Stadt, sind in den letzten Monaten drei studentisch kuratierte Ausstellungsräume entstanden. Angrenzend an den Hafenplatz liegt der Raum mit dem wohl treffendsten Namen: Im window 404 (benannt nach dem digitalen Fehlercode) werden nach und nach Arbeiten von Studierenden der elektronischen Medien zu sehen sein. Den Anfang machte vor einigen Wochen Lars Thomas mit seiner Arbeit »Verteidigen«. Nur ein paar Fenster weiter: das magma maria. Dort laufen immer wieder Arbeiten von (ehemaligen) Studierenden der Hochschule für Gestaltung; zuletzt die Schau »Café Futurama«. Als Abschluss des Spaziergangs lohnt es sich, noch einmal am flowershop Offenbach vorbei zu gehen, kuratiert diesmal von Studierenden der Malerei. Ebenfalls bis vor kurzem war hier durch die Schaufenster die Gruppenausstellung »Thank you, next!« zu sehen, für die einzelne time-slots verabredet werden konnten. Die Ausstellung ist zwar vorbei, aber die Arbeiten kann man mit etwas Glück bis zum Beginn der nächsten Ausstellung noch sehen … (stn.).