Kulturelle Augenspaziergänge

Vom Fuji bis in den Louvre

Bildschirm- und Schaufenstergalerien

Der Louvre, derzeit genauso wie fast ganz Frankreich geschlossen, wollte ja einst die Kunst revolutionieren und für viele Menschen öffnen. Seit einigen Tagen ist er diesem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen. Seither sind alle 480.000 Werke von der Mona Lisa bis vorgeblich zum letzten Depotstück virtualisiert und auf der Website zugänglich – als großartiges Archiv ebenso wie in virtuellen Rundgängen durch die Räume. Es ist das vielleicht prominenteste Schaufenster, das es für die Kunst derzeit weltweit gibt. Schaufenster sind das, was von der Kunst derzeit geblieben ist. Wer dabei nicht durchs Netz wischen und scrollen möchte, kann etwa in Frankfurt und in der Region derzeit allerdings auch beim Spaziergang durch einige durchaus reale Schaufenster Kunst zumindest erhaschen. Pars pro toto zeigen wir hier als Anregung einige Aufnahmen aus der sehenswerten, sehr politischen Ausstellung »Aequilibrium« (Gleichgewicht) in der Frankfurter Galerie Peter Sillem. In ihr  kontrastiert der Fotograf Robert Voit majestätische Bilder des ewigen Fuji mit den eher beklemmenden Aufnahmen der Nachwehen des Unglücks von Fukushima, das sich vor genau zehn Jahren in Japan abspielte. Die eindrucksvollen Fuji-Bilder sind durchs Schaufenster zu sehen, die Fukushima-Bilder vornehmlich im Netz. In obiger Fotogalerie ist eine Auswahl zu sehen. Wer wissen will, wann die Ausstellung auch real zu sehen wäre, kann dies derzeit über die Website der Galerie oder auf Anfrage in Erfahrung bringen (vss.).